24. 11. 2019 Nebelwelten
Erinnerung an die Kraft der Ahnen
Der 24. November ist ein nebliger Tag. Ich bin im Wald und sehe durch den Nebel hindurch das Lichtvolle. Das grüne Moos, das Leuchten der goldenen Baumkinder, ich nehme die nackten Bäume wahr, die alles loslassen, weil sie im Vertrauen sind, dass sie durch ihren Rückzug zu neuer Kraft kommen und aufbrechen in eine weitere Runde, die Leben heißt.
Zu
Hause lese ich „Aleph“ von Paulo Coelhoe. Der Roman erzählt von
Seelenbegegnungen, vergangenen Leben, vom Vergeben und der größten Liebe, einer
Liebe, die namenlos ist, weil sie alles ist, eine Liebe, eine einzigartige Offenbarung.
Ich schwinge mich in die Energie des Textes ein, in dem von mittelalterlichen
Denunzierungen und der Verfolgung der weisen Frauen die Rede ist. Ich spüre all
das Leid, was diese weisen Frauen über die Jahrhunderte erlitten haben, ich
fühle das Feuer der Scheiterhaufen und frage mich wie oft ich wohl dort selbst
gestorben bin.
Noch immer hängt diese vergangene Zeit in unseren Seelen. Heute ist Totensonntag. Vielleicht ist es Zeit uns all dieser Ahninnen zu erinnern, die mehr fühlten als in der patriarchalen Welt sichtbar war und durch ihren Glauben, ihre besonderen Gaben, ihre Wahrnehmung des Göttlichen in allen Aspekten der Natur - die weisen Heilerinnen waren, die für das Gleichgewicht in der Welt sorgten.
Katrin