25. 11. 2019 Schleifen
und ein Götterbote
Britt schreibt mit heute Morgen ihre Gedanken: „So viel gefühltes Sein innerhalb eines Wochenendes. Erst die Begegnung mit den uns erinnernden Grenzsteinen: Was sie begrenzt haben, ist auf den ersten Blick nicht mehr ersichtlich. Sie sind jetzt nur noch Steine zum Nachdenken und Mitfühlen in eine Zeit, die wir wahrnehmen können, wenn wir die Zeit finden, anzuhalten. Sie erinnern und daran, selbst zu denken, nachzufühlen und zu reflektieren.
Am nächsten Tag rückt das
Verborgene in dein Blickfeld: Wir können jeden Tag Zeuge dieses Zaubers werden,
wenn wir, wie du, neugierig bleiben und unsere Wahrnehmung schulen. Damit
schauen wir tiefer - denken und fühlen tiefer. Und am Sonntag, dem Gedenktag
der Toten, dann dieser wunderschöne Gedanke an die Ahninnen - so leben sie mit
unseren Gedanken wieder auf!
Danke für deine Gedanken“
Ich lese diese berührenden Worte von Britt und laufe am Vormittag in den Wald. Ein grauer Nebelschleier liegt auf den Bäumen. Er reicht fast bis zum Boden herab.
Ich nehme einen Gedanken mit auf meinen Weg. Ich bin im Kontakt mit einem Menschen. Ich habe jedes Mal das Gefühl, wenn wir im Kontakt sind, dass etwas ins Fließen kommt und in die Leichtigkeit, doch dann zeigt sich die Schwerkraft des Alltäglichen und zieht alles wieder in eine Schleife. Mich ermüdet sie, diese schwere zähe Endlosschleife. Diese Dichte passt heute zur Schwere der Luft, wo die Wolken bis zum Boden reichen und alles in graue Schleier einhüllen.
An der Station Loslassen , am Weißdorn sind wieder grüne Halme angebunden, auch das ist eine „Schleife“. Ich entferne sie, die grünen fesselnden Schleifen und frage mich, was Fesseln mit Loslassen zu tun hat. Was wird hier immer wieder festgebunden? Doch solange mir noch Fesseln begegnen, bin ich nicht wirklich frei.
Etwas später im Wald an der
Station Wurzeln
sehe ich den Holunder.
Er sah wie tot aus und treibt doch neu. Ein Eichhörnchen hüpft über meinen nebligen
Weg. Ich bleibe still stehen und beobachte das kleine possierliche Tier.
Das Eichhörnchen steht für Beharrlichkeit, Vorausschau, Wendigkeit, Loslassen,
Wagemut und Balance, Leichtigkeit, Lebensfreude, Achtsamkeit, Beweglichkeit,
Neugierde, Freiheit, Geschicklichkeit und Selbstvertrauen. Es gilt seit
Urzeiten als göttlicher Bote.
(Quelle https://www.rapunzellounge.de/krafttier-eichhoernchen
)
In diesem Moment weiß ich, dass es Hoffnung gibt und sich alles wandelt, irgendwann, wenn wir aufwachen aus dieser Endlosschleife.
Katrin